Jeder kennt es – man macht ein Bild und etwas gefällt einem nicht, aber man weiß nicht was es ist…
Dann spielt man rum und versucht es nochmal aber es passt einfach nicht – es will nicht richtig wirken. Ist es langweilig? unharmonisch? Ich habe 50 Tipps für bessere Fotos zusammengefasst.
1. Weißabgleich
Stelle den Weißabgleich ein, damit die Farben nicht verfälscht werden. Es gibt vorgefertigte Einstellungen, wie z.B. Kunstlicht. Wenn diese nicht passen, kann man ihn auch manuell einstellen – Die Temperatur wird in Kelvin gemessen, umso höher wir den Wert einstellen – umso wärmer wird unser Bild, umso niedriger wir den Wert einstellen – umso kühler wird es.
2. Tiefe im Bild
Stellen wir ein Objekt in den Vordergrund und/oder in den Hintergrund, gewinnen wir Tiefe in unserem Bild.
3. Fleisch lassen
Manchmal passiert es, dass wir ungewollt den Kopf oder die Füße einer Person im Bild nicht mit fotografieren – das wird später oft bereut. Lieber etwas Luft lassen und es später manuell am PC zuschneiden. Wegschneiden kann man immer, umgekehrt wird es schwer.
4. Natürlicher Rahmen
Man kann ein Objekt schon durch einen Tunnel, ein Fenster oder sonstiges „Rahmenbildendes“ fotografieren. Hier entsteht etwas besonderes und es verleiht dem Bild Tiefe.
5. Augenhöhe
Zugegeben, es kann auch schön sein, jemanden von unten oder von oben herab zu fotografieren, aber bei einem normalen Portrait sollte die Kamera in Augenhöhe bleiben.
6. Don’t touch!
Pass auf, dass du nicht auf die Linse des Objektivs greifst, oder den Finger vor dem Blitz haltest. Unschöne Fingerabdrücke lassen das Bild unscharf werden, und der Blitz verfärbt das Bild rötlich oder lässt einen Teil sogar dunkel.
7. ISO
Die ISO sollte so tief wie möglich eingestellt sein! Umso höher wir sie einstellen, umso mehr rauscht unser Bild und verliert an Qualität. Es kann natürlich auch ein gewolltes Rauschen dadurch erzeugt werden. Sie sollte aber bei klaren Motiven als letzte Möglichkeit das Bild aufzuhellen, genutzt werden.
8. Blende
Die Blende entscheidet die Tiefenschärfe. Werden Objekte im Vorder- und Hintergrund unscharf, hat die Blende ihre Finger im Spiel. Umso kleiner die Zahl der Blende eingestellt ist, umso stärker wird dieser Effekt. Das bringt Tiefe ins Bild und lenkt den Fokus mehr aufs fotografierte Objekt.
9. Verschlusszeit
Einen Wassertropfen haarscharf fotografieren oder lieber Wellen im Wasser verschwimmen lassen. Die Verschlusszeit gibt an, wie lange die Kamera fotografiert. Hier können schöne Effekte entstehen.
10. Goldener Schnitt
Im goldenen Schnitt fotografiert man dann, wenn man die spannenden Objekte des Bildes in einem Drittel des Bildes platziert. Der Horizont im oberen Drittel oder eine Person im rechten Drittel macht das Bild spannender.
11. Ins Bild hinein
Eine Person sollte niemals aus dem Bild hinaus schauen. Wenn wir sie im goldenen Schnitt fotografieren, sollte ihr Blick nach vorne oder ins Bild hinein gerichtet sein. Das macht das Bild spannender.
12. Lange Verschlusszeit im Dunkeln
Wird eine Stadt im Dunkeln fotografiert, sollte man die Verschlusszeit verlängern. Dadurch leuchten die Lampen heller und die Auto-Scheinwerfer ziehen einen coolen Licht-Effekt nach sich. Achtung – Hier wird entweder ein Stativ oder eine Fläche benötigt, auf der die Kamera platziert werden kann. Das Bild wird sonst verwackelt.
13. Fokus
Der Fokus bei People- oder Tieraufnahmen sollte immer auf die Augen gesetzt werden. Darauf konzentriert sich der Blick des Betrachters am meisten.
14. Richtige Haltung
Das Objektiv immer von unten greifen. Wenn wir die Hand oben auf dem Objektiv haben, können wir leichter vor dem Blitz geraten.
15. Indirekt Blitzen – Aufsteckblitz
Manchmal haben wir keine andere Wahl, aber wenn es zu vermeiden ist, sollte das Motiv nicht direkt angeblitzt werden. Blitz auf die Decke, die Wand oder ein Reflektor gibt eine weichere und schönere Ausleuchtung.
16. Weiches Licht
Auf den Aufsteckblitz können für wenige Euro auch kleine Diffuser aufgesetzt werden, dadurch bekommen wir weicheres Licht in unser Bild.
17. Natürliches Licht
Der einfache Blitz kann natürliches Tageslicht nicht toppen. Wenn es möglich ist und man harte Schatten vermeiden möchte, sollte man anstatt einen Blitz, Fensterlicht nutzen.
18. Kurze Verschlusszeit
Kinder, Sportler oder Haare im Wind sind ständig in Bewegung, können aber trotzdem mit kurzer Verschlusszeit scharf fotografiert werden. (Etwa 1/500s)
19. Landschaftsbilder
Hier ist eine Gesamtschärfe wichtig. Geh daher mit der Blende nicht tiefer als F11.
20. Gegenlicht
Das Motiv vor die Sonne oder eine Lampe zu stellen, erzeugt unglaublich schöne Effekte. Probier es aus!
21. Hintergrund
Der Hintergrund des Bildes macht viel aus. Achte darauf, dass er nicht zu unruhig ist und niemanden etwas aus dem Kopf wächst.
22. HDR
Damit z.B. bei Architektur alle Lichter und Schatten ideal eingefangen werden können, nimmt man eine HDR-Belichtungsreihe auf. Ein Bild dünkler als gewollt, eines mit mittlerer Helligkeit und eines heller. Dies können manche Kameras automatisch – Wenn nicht, kann man die Bilder später am PC mit einer Software zusammenfügen.
23. Perspektiven
Das Spiel mit Perspektiven kann ein Bild spannender machen und ihm mehr Tiefe verleihen, z.B. die Kamera auf den Boden gelegt oder aus der Vogelperspektive.
24. Bewegung im Foto
Bei längerer Verschlusszeit können z.B. die Haare des Models wehen und Bewegung ins Bild bringen. Einen Hintergrund mit Bewegungsunschärfe entsteht, wenn man die Kamera mit dem bewegten Motiv mitzieht.
25. Sonnenschein
Lass die Person nicht in die Sonne blicken. Das ist nicht nur für die Person unangenehm, sondern ergibt auch durch zugekniffene Augen keine schönen Fotos. Die Sonne muss auch nicht direkt hinter der Person sein- schräg von hinten oder von der Seite reicht völlig aus. Die Schattenseite kann mit einem Reflektor oder einem Blitz aufgehellt werden.
26. Schnell Auslösen
Wenn wir im Autofokus fotografieren, dauert es meist eine Weile bis die Kamera fokussiert hat und wir auslösen können. Wenn es mal schnell gehen muss, kann man den Auslöser schon vorher halb hinunter drücken um zu fokussieren und dann im richtigen Moment erst richtig abdrücken.
27. Speicherkarte und Akku
Vergewissere dich bevor du fotografieren gehst, ob der Akku geladen und die Speicherkarte entleert ist. Sonst gibt es ein böses Erwachen.
28. Linienführung
Ein Steg, Häuser oder Arme können Linien Bilden. Setze diese harmonisch und mit Bedacht ein.
29. Relationen schaffen
Ein Haus sieht aus wie eine Hütte? Oder ein Berg wie ein Hügel? Eine Person oder ein anderes Objekt, bei dem man die eigentliche Größe kennt, verleiht im Vordergrund platziert, dem Bild mehr Wirkung.
30. Detaillierter Anschnitt
Es kann sehr schön sein und dem Bild Spannung verleihen, wenn man auch mal ins Detail geht, z.B. nur die Augen fotografieren oder bei Obst mal ganz nah ran gehen.
31. Selbstauslöser
Diese Funktion muss nicht unbedingt dazu genutzt werden um sich selbst abzubilden. Um bei Langzeitbelichtungen am Stativ ein Wackeln vom Auslösen zu vermeiden, einfach den Selbstauslöser aktivieren.
32. Gerades Ausrichten
Such dir einen Horizont im Bild um die Kamera darauf gerade auszurichten, z.B. die Bettkante, einen Fensterrahmen, eine Türe im Hinter- oder Vordergrund – sind optimal zur Orientierung eines geraden Bildes.
33. Ohne Stativ
Um kein verwackeltes Bild zu bekommen, sollte man die Verschlusszeit nicht zu tief einstellen. 0/50s sollte im Notfall wirklich schon das Maximum sein und auch hier sollte man sich dann an eine Wand lehnen oder einen Arm abstützen.
34. Low Key
Wenn man das Motiv von nur einer Seite belichtet und die andere komplett im Schatten lässt, spricht man von „Low Key“. Das ist eine sehr spannende Ausleuchtung.
35. Mehrere Blitze verwenden
Ein einzelnes Blitzlicht erschafft meist harte Schatten. Diese können mit mehreren Blitzen korrigiert werden. Im „Slave Modus“ werden weiteren Blitze automatisch vom Licht des ersten Blitzes ausgelöst.
36. Das richtige Objektiv
Weitwinkel, Tele oder Portrait? Nutz das passende Objektiv zur Situation.
37. Personen richtig in Szene setzen
Probier aus wie die Person am besten rüber kommt. Seitlich macht schlanker, den Kopf leicht vorgeschoben, strafft das Kinn und die Beine zu überkreuzen, zaubert eine schönere Hüfte und schlanke Beine.
38. RAW
Fotografiert in RAW. Diese Dateien sind qualitativ hochwertiger und größer.
39. Motiv hervorheben
Fotografiert mit offener Blende, damit der Hintergrund unscharf wird. Das hebt das Motiv vor, denn das Auge wird auf scharfe Stellen im Bild gelenkt. Ebenso auf kräftigere Farben.
40. Graufilter
Mit einem Graufilter am Objektiv können längere Belichtungszeiten eingestellt werden, ohne dass das Bild überbelichtet wird.
41. Fokusieren und ziehen
Die Kamera fokussiert im Autofokus meist eher mittig. Wenn die Augen aber höher liegen, kann man sie zuerst in die Mitte des Bildes setzen, den Auslöser leicht drücken um sie zu fokussieren, den Kamera-Ausschnitt ändern und dann erst abdrücken. Achtung! Der Kamera-Ausschnitt darf nicht stark geändert werden, sonst verlieren wir wieder unseren vorher eingestellten Fokus.
42. Keine Luft über dem Kopf
Bei einem Portrait eignet sich die Drittel-Regel wieder ausgezeichnet. Die Augen gehören an die Kante des oberen Drittels. Lassen wir zu viel Luft über dem Kopf wird das Bild schnell langweilig.
43. Langweilige Elemente vermeiden
Eine weiße Wand oder einfach nur schwarz? Es kann zur Story passen, aber im Normalfall sollten langweilige Bereiche im Bild vermieden werden – Hier ist ein engerer Zuschnitt im Bild die Lösung.
44. Ausdruck
Ein gutes Foto lebt vom Ausdruck der Person. Wenn diese gelangweilt schaut, kann der Fotograf nichts an einem langweiliges Bild ändern. Pusht euer Model.
45. Farben
Blau, Rot, Gelb, Grün, Chaos! Versucht alle Farben im Bild einheitlich zu gestalten, so wirkt das Bild harmonischer.
46. Schwarz-Weiß
Passiert doch ein Farben-Chaos, bei dem das Bild überfordert wirkt – wandelt es einfach in ein Schwarz-Weiß-Bild um.
47. Photoshop
„Ach egal, das mach ich dann in Photoshop“ Wer hat diesen Satz schon mal gesagt und dann bereut? Versucht so viel wie möglich schon beim Fotografieren umzusetzen – Die Ergebnisse danken es euch meistens!
48. Bokeh
Beleuchtet und legt euch Stahlwolle, Perlen, oder sonstiges glänzendes Zeugs vor die Kamera und fotografiert mit offener Blende euer Motiv. Dadurch kommen schöne Effekte raus.
49. Licht ist alles
Versucht das Licht so spannend wie möglich zu setzen. Ringlicht erzeugt z.B. einen schönen Lichtring im Auge, ein Licht von hinten kann auch sehr schön aussehen oder ein hartes Licht von beiden Seiten? Probiert es aus.
50. Regeln sind da, um gebrochen zu werden
Niemand muss all diese Regeln zu beachten. Habt Spaß am fotografieren und probiert immer neue Sachen aus!
Wenn ihr noch weitere Tipps habt, die ich noch nicht erwähnt habe – würde ich mich sehr freuen wenn ihr sie mir in die Kommentare hier schreibt 🙂
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Ich möchte mich demnächst Fotografieren lassen. Dabei war der Tipp hilfreich, dass im Normalfall die Kamera immer auf Augenhöhe für das Foto sein sollte. Ich denke, ich werde mir einen professionellen Fotografen engagieren, der ein Foto von mir machen kann.
50 Tipps für bessere Fotos sind wirklich eine Menge, danke dafür! Man sieht wirklich, wie sich die Verschlusszeit bemerkbar macht. Ich hoffe, ich kriege auch mal so tolle Fotos wie Sie in Ihrem Studio hin.
Danke für den Artikel über Fotografie. Das ist ein interessanter Tipp, die Kamera mit einem Horizont im Bild auszurichten. Ich habe mich nie wirklich mit dem Thema auseinander gesetzt, aber mein Freund hat letztens davon gesprochen, weil er ein Fotostudio mieten möchte. Deswegen ist es echt gut, dass ich diesen Beitrag gefunden habe. Sehr hilfreich!
Vielen Dank für dein Kommentar Katherine! Ich freue mich zu hören, dass dir meine Tipps gefallen haben und ich wünsche viel Spaß beim fotografieren im Studio 🙂 LG Mascha